Erst das Schweigen befähigt uns dazu, etwas Unerhörtes zu sagen. Der Zwang zur Kommunikation hingegen führt zur Reproduktion des Gleichen, zum Konformismus: »Die Schwierigkeit ist heute nicht mehr, dass wir unsere Meinung nicht frei äußern können, sondern Freiräume der Einsamkeit und des Schweigens zu schaffen, in denen wir etwas zu sagen finden. Repressive Kräfte hindern uns nicht mehr an der Meinungsäußerung. Im Gegenteil, sie zwingen uns sogar dazu. Welche Befreiung ist es, einmal nichts sagen zu müssen und schweigen zu können, denn nur dann haben wir die Möglichkeit, etwas zunehmend Seltenes zu schaffen: Etwas, das es tatsächlich wert ist, gesagt zu werden. «Entsprechend setzt sich unter dem Zwang zur Tätigkeit das Gleiche fort. Erst die Freiräume der Untätigkeit geben uns die Möglichkeit, etwas zunehmend Seltenes zu schaffen: etwas, das es tatsächlich verdient, getan zu werden. Die Untätigkeit ist also die Schwelle zu einer unerhörten Tat.